Star Wars: The Force Awakens

Ok ok, ich bin gehyped. Eigentlich mache ich einen weiten Bogen um große Marketingevents, sofern das denn möglich ist. In der Regel hat man häufig einen faden Beigeschmack an Zielgruppenerweiterung, Fanservice und dem Ausbeuten eines Franchises. Im Grunde ist Star Wars genau das in Reinkultur, wahrscheinlich hat kein anderer Name, kein anderes Produkt so viel Geld generiert, so viel absolut schwachmatischen Content entstehen lassen wie dieses Universum. Jeder Cent wurde aus diesem Namen herausgequetscht, die Marke gemolken und wahrscheinlich wird das nie aufhören. Vom beinahe religiösen Status von Star Wars ganz zu schweigen.

Und dennoch bringt der neue Trailer das Kind in mir hervor. Wie wohl auch das von JJ Abrams. Dieser scheint seinen Delorean angeworfen zu haben um sein eigenes früheres Kind zu befragen, was das Star Wars Universum eigentlich ausgemacht hat. Also vor Episode 1-3. Ein feiner junger Kerl, denn er hat einfach alles richtig gemacht. Gut aussehen muss es, großartige Kampfszenen soll es bieten, mystische Bilder heraufbeschwören und tolle Charaktere zum Mitfiebern präsentieren. Die Musik darf man natürlich nicht vergessen! Und hell yeah, der Trailer verspricht genau das (und lens flare!). Diese nicht mal drei Minuten hat mehr Mark als alle drei neuen Episoden zusammen. Es fühlt und lebt Star Wars wie man es in den 80ern kennen und lieben gelernt hat. 

Wahrscheinlich erinnert sich jeder Fan sehr genau, wie er zum ersten Mal mit dieser anderen Welt in Berührung gekommen ist, die vor Abenteuer und Weltraumaction nur so sprüht und die kindliche Fantasie ins Unendliche beflügelt hat. Ich z.B. saß mit sechs Jahren bei meinem besten Freund zu Hause, durfte das erste Mal "Westfernsehen" schauen und woanders Abendbrot essen, als auf einmal im TV Darth Vader über den Todesstern flitzt um eine Prinzessin zu verhören. DAMN, was geht da vor? Warum trägt er so einen Umhang und so eine krasse Maske? Was macht er mit der armen Frau und was sind das für krasse Viecher, die da überall rumwuseln. Von da an war auch klar, das ich Weltraumpilot sein will, Asteroiden ausweichen möchte und mit Laserpistolen Schurken zur Strecke bringen werde. Und wer wollte nicht alles ein Laserschwert haben? Unzählige Bastelstunden mit Lego, irgendwelchen Papp- und Actionfiguren gingen ins Land, Sci-Fi-Kloppereien mit Freunden wurden ausgetragen, Videospiele wurden gezockt, Universen gerettet usw., bis irgendwann Episode Eins kam und mit schon blutiger Faust immer und immer wieder auf das Kind in mir eingeschlagen wurde um es zum Schweigen zu bringen. Dort lag es dann über mehr als 10 Jahre bewusstlos in der Ecke, beinahe ausgeblutet. Doch wie Oldboy scheint es sich langsam erholt zu haben. Die ersten Lebenszeichen zuckten mit dem Erscheinen des ersten Teasers, der auf einmal mehr Atmosphäre atmete als alle drei "neuen" Episoden zusammen. Mit dem ersten Trailer war den Ärzten klar, dass es in diesem Jungen noch Hoffnung gibt und spätestens mit dem letzten Ankündungsfilmchen ertönt nun die Rockymusik und der Kleine fängt an, die Treppen zu laufen und sich in Form zu bringen. Hell yeah, das alte Gefühl ist zurück. Ich will auch in alten Sternenzerstörern herumkrackseln, Raumschiffe aus der Ferne beobachten, mit Han Solo im Millenium Falcon umherdüsen und verdammt nochmal epische Fights austragen. COME ON, JJ Abrams, BRING IT ON! Die nächsten zwei Monate werden wohl sehr lang werden, aber das Gezeigte verspricht ein weiteres Kinohighlight der Sonderklasse abzufackeln, das mich wahrscheinlich mehr berühren wird als irgend ein Film das sonst könnte. Denn das hier kommuniziert mit meiner Kindheit, dem sechsjährigen Jungen in mir, der nie erwachsen werden wollte und den ich immer und irgendwo in meinem Inneren auf diesen Moment gewartet hat. Ich pack schonmal die Lego-Kiste aus...


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