The first few days

Es ist soweit. All die Erwartungshaltungen, die kreisenden Gedanken und die Sorgen, die sich vorab in einem aufgebaut haben, entladen sich in diesem einen Moment. Man steht am Flughafen, die beste Freundin und der Vater stehen auf der anderen Seite der Absperrung und man geht zum Flug, um den Anschluss ja nicht zu verpassen. Ein Gefühl des Umbruchs stellt sich ein, das einen tief ergreift und beunruhigt. Wie ein Hund kurz vorm Sturm beginnt eine unbestimmte Unruhe in einem zu wirken, sie bohrt tief am Nerv dieses Urvertrauens und stellt alles in Frage, was man bis dahin erlebt hat. Zum Glück hat man keine Chance mehr umzukehren. Der Flug ist gebucht, die Leute sind verabschiedet und man hat einfach zuviel auf sich genommen, um an diesen Punkt zu kommen. Mit einem Ruck reisst man sich von den sehnsüchtigen Blicke der Angehörigen los und beginnt sein Abenteuer.

Und was für eins. Mein erster Flug ohne jemand Vertrautes, das erste Mal ausserhalb Europas und das Ganze ca. 18.000 km entfernt von daheim. Ich bin so froh, dass mich so viele liebe Menschen unterstützt, motiviert und bekräftigt haben, dieser Vorstellung nachzugehen, alleine hätte ich diesen Schritt nie geschafft.

Und da ist er nun! Ich sitze um Flugzeug und sehe auf die Erde herab. Meine Gedanken kreisen um die Unmöglichkeit, in der ca 500 Personen in einem kleinen Metallding ca 10-20 km über dem Boden schweben und … ja, einfach sitzen. Wieso stürzen wir nicht ab? Ich hab versucht, mir die Zeit mit Adventure Time und lesen zu verbringen, hinzu kommt der mediokre Film "Snow White". Ich mag Kristen Stewart, aber auf dem popeligen Flugzeugmonitor erkennt man leider auch einfach mal GAR nichts. Was solls. Die gut 30 Stunden Flugzeit kriege ich in einem Mischmasch aus Schlaf, Staunen und Grübeln auch herum.

Als das Flugzeug dann endlich Neuseeland ansteuert, komme ich aus der Faszination nicht mehr heraus. Alles ist wolkenbedeckt, hie und da brechen saftig grüne Flecken hervor und die Details von Auckland zeichnen sich schon bald ab. Unfassbar! Dort werde ich in ein paar Tagen für 2 Wochen umherlaufen und nach einem Auto suchen, viele neue Leute kennenlernen und ein paar Freundschaften schließen. Ich werde am Hafen sitzen und verliebten Musikern lauschen, während im Hintergrund ein Feuerwerk den Nachthimmel verziert. Ich werde das Unterwasseraquarium besichtigen, Strände ablaufen, durch Parks staksen und Vögel beobachten, Vulkane erklimmen, gemeinsam mit neuen Menschen kochen und mich in einem der gemütlichsten Hostels Neuseelands einleben und ein kleines vorübergehendes zu Hause finden. Ich werde darüber staunen, wie viele Deutsche es hier gibt, ich werde die Gemütlichkeit und Offenherzigkeit der Kiwis zu schätzen lernen und Musikern dabei zusehen, wie sie gemeinsam in einem Pub jammen. Und ich werd mich in Ingwer-Bier verlieben, einem alkoholfreien würzigen Gebräu, dass mir so manchen Abend versüßen wird.

Nur, um dann nach gut zwei Wochen ENDLICH DURCHZUSTARTEN und Neuseelands Natur zu erkunden!

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